Outsourcing Lager und Versand

Lesen Sie hier, welche Überlegungen Unternehmen beim Lager-Outsourcing anstellen müssen. Ab wann sich ein Outsourcing lohnen kann und welche Risiken, Kosten und Alternativen es gibt.

Wenn das Lager oder die Lagerhaltung nicht mehr als wertschöpfender Teil des Unternehmens gesehen wird, dann werden Rufe nach einem Lager-Outsourcing laut. Zwischen dem Wunsch nach Kostensenkung und der tatsächlichen Einsparung liegt ein langer Weg. Hier erhalten sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.

Wie erstellt man einen Kostenvergleich?

Sie können eine Handvoll Logistikdienstleister anfragen und Angebote für ihre Lagerlogistik erstellen lassen. Rechnen sie mit einem internen Aufwand von bis zu 10 bis 15 Manntagen, bis sie wirklich vergleichbare und aussagekräftige Angebote auswerten können.

Der Nachteil: Derartige Anfragen ziehen sich in die Länge. Denken sie daran, dass sie Logistikdienstleister mit einem Auftrag „locken“ den sich evtl. gar nicht vergeben werden (Benchmark). Außerdem, ihre Anfrage spricht sich rum (jeder kennt jeden im Markt). Gerüchte sorgen für Unruhe, ob im Unternehmen oder bei Kunden.

Ab wann rechnet sich das?

Fakt ist: Rechnen tut es sich, wenn unterm Strich eine Einsparung ermittelt wird, die als attraktiv angesehen wird. Das mag jedes Unternehmen selbst beurteilen, Kenngrößen von 5 bis 15 % gelten in Branchenkreisen als realistisches Potenzial. Viel wichtiger ist es, dass auch alle zusätzlichen Kosten in die Beurteilung eines Outsourcing einfließen. Egal ob Kosten für Sozialpläne, Anlauf- oder Transaktionskosten.

Verbesserung Performance / Flexibilität

Neben Kostenaspekten, müssen auch Performance-Faktoren in der Logistik miteinander verglichen werden. Es geht hier u.a. um Durchlaufzeiten, Fehlerraten, Inventurdifferenzen und Abfederung von saisonalen Spitzen.

Dienstleister bieten durch Schichtzeiten noch einmal zusätzliche Flexibilität in der Abwicklung, gegen die sich ggf. interne Kräfte im Unternehmen immer gesträubt haben.

Das heißt, auch wenn ein Outsourcing über einen Horizont von 5 Jahren keine Kostenvorteile bietet, kann ein externer Dienstleister die Performance der Logistik in der Art steigern, dass alle Kundenanforderungen erfüllt werden.

Was passiert mit dem Lagerpersonal?

Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Personal vom Dienstleister übernommen werden. So beispielsweise beim internen Outsourcing oder wenn sich das Lager des Dienstleisters im Umkreis des gegenwärtigen Standortes befindet.

Treffen die genannten Punkte nicht zu, müssen den Mitarbeitern vergleichbare Stellen im Unternehmen angeboten werden, was in produzierenden Unternehmen oft einfacher ist.

In jedem Fall kommt bei einem Betriebsübergang §613a BGB zur Anwendung. Und dieser lässt so viel Spielraum zu, dass die Mitarbeiter noch über Jahre hinaus, Kündigungen anfechten können. Eine fachliche (Arbeitsrechtsberatung sei hier im Rahmen der Outsourcing-Entscheidung empfohlen.

Gibt es Alternativen zum Outsourcing?

Als organisatorische Alternative käme eine Ausgründung infrage. Die neu gegründete Logistik GmbH kann sich als Dienstleister auch für Dritte öffnen. Es sei aber angemerkt, dass auch hier §613a BGB zum Betriebsübergang greift.

Eine weitere Alternative ist die Optimierung der bestehenden Logistik. Die Kosten und Aufwände für Optimierungen (Investitionen, Schulungen) müssen mit einem Outsourcing der Logistik verglichen werden, um eine wirtschaftliche Entscheidung treffen zu können.

Mit welchen Risiken muss ich rechnen?

Der Aufwand von Anpassungen für IT-Schnittstellen wird häufig unterschätzt und kann auch im Vorfeld einer Outsourcing-Entscheidung nur schwer quantifiziert werden. Hier empfehlen wir schon in der Ausschreibungsphase, sich mit der IT der Logistikdienstleister (Top 3 der Ausschreibung) näher zu befassen.

Darüber hinaus kann es auch zu Anlaufproblemen beim Dienstleister kommen, wenn Prozesse nicht so umgesetzt werden, wie erwartet. Ein neues System (Lager, Prozesse, Mitarbeiter) muss eingearbeitet werden, auch, wenn der Logistikdienstleister ein Profi ist und derartige Dinge zu seinem Tagesgeschäft zählen.

Fazit

Um die Chancen eines Lager-Outsourcing beurteilen zu können, ist zunächst ein Kosten- und Performance-Vergleich zwischen der eigenen und der externen Logistik (Dienstleister) notwendig. Darüber hinaus sind Einmalkosten der Umstellung zu ermitteln und in den Vergleich mit einzubeziehen. Dies sind u.a. Abfindungen, Kosten der Stillegung der eigenen Logistik, set-up-Kosten für das Outsourcing-Projekt beim Dienstleister.


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